Derzeit gilt nach wie vor – wie in den S3 Leitlinien festgehalten, dass Resektion von Fernmetastasen beim Pankreaskarzinom nicht empfohlen wird. Hinsichtlich der Resektion sind tatsächlich nur wenige und retrospektive Studien mit geringen Fallzahlen als Single-Center Erfahrungen vorhanden. Nur 1,3 bis max 9% aller Pat. mit Pankreaskarzinom und Lebermetastasen kommen nach diesen Studien in Frage. Allen Arbeiten gemeinsam ist, dass sich Morbidität und Letalität in erfahrenen Zentren im akzeptablen Rahmen bewegen. Zudem scheinen diese Patienten auch tatsächlich einen Überlebensvorteil haben. Das mediane Überleben beträgt zum Beispiel nach den Berichten von 22 Patienten von insgesamt 1707, die wegen eines Lokalrezidivs (N=10) oder Fernmetastasen (Leber 6 Patienten, Lunge 5, Ovar ein Patient) operiert wurden 28,1 Monate. Als Progosefaktor gilt nicht unvermutet das Intervall zwischen Primärtumor und metachroner Metastasierung. Mehr als 15 Monate erwiesen sich als günstiger (8,2 vs 40,6 Monate) und Pat. mit Lokalrezidiv und Lungenfernmetatsasen hatten eine bessere Prognose als Pat.mit Lebermetastasen. Letztlich gibt es derzeit nur eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2008, wo hinsichtllch der Resektion keine Empfehlung abgegeben werden konnte. Zusammenfassend kann man festhalten, dass die Resektion von Fernmetastasen machbar ist, die Letalität und Morbidität ist vergleichbar mit der Leberchirurgie aus anderer Ursache und das Überleben entspricht der Patientengruppe ohne Metastasen.
Thomas RM et al. Selective reoperation for locally recurrent or metastatic pancreatic ductal adenocarcinoma following primary pancreatic resection. J Gastrointest Surg 2012;16:1696-1704
Boon BA et al. Resection of isolated local and metastatic recurrence in preambulary adenocarcinoma HPB (Oxford) 2014;16:197-203
Michalski CW et al. Resection of primary pancreatic cancer and liver metastasis: a systematic review. Dig Surg 2008;25:473-80
von Friess und Büchler hat es vor einigen Jahren eine kleine Serie gegeben. Haben es aber – glaube ich – wieder aufgegeben. kommt aber für ein höchst-selektives Patientengut in Frage. A.Tuchmann