Behandlung von infizierten Netzten nach einer ventralen Hernienoperation stellt mach wie vor eine Herausforderung dar. Das Standardverfahren stellt den Netzausbau und die sekundäre Hernienversorgung dar. Aber immer mehr steht eine Behandlung bei in situ verbleibenden Netz in Diskussion. Dies wurde schon bei großporigen leichten Netzten mit der Unterdrucktherpaie beschrieben. Diese Arbeit verwendet biologisch degradierbares (biologisches) Mesh mit akzeptablen Wundheilungsraten (knapp an die 50%, wobei wiederum die Hälfte weitere Operationen benötigten). Allerdings traten nach 2 Jahren in einem Drittel der Fälle wiederum Hernien auf.
Wir an der UK für Chirurgie Salzburg glauben nicht, dass biologische Netze prinzipiell Vorteile bringen. Die Ergebnisse sind auch nicht überragend, obwohl die Anzahl der behandelten Patienten mit 128 hoch ist. Aber es waren lediglich 45 Fälle an infizierten Netzten dabei, der Rest bezieht sich auf kontaminierte Wunden, wie Stomata, Fisteln etc. Unsere Behandlung bezieht sich auf Einzelfälle mit großporigen leichten Netzen, die mittels Unterdrucktherapie in situ verbleiben konnten. Bei der einzigen Operation, bei der wir immer ein biologisches Netzt implantieren ist die extralevatorische Rektumexstirpation. Hier haben wir seit 2009 keine Probleme von Seiten des biologischen Netztes erkennen können.
Rosen MJ et al. A 5-year clinical experience with single-staged repairs of infected and contaminated abdominal wall defects utilizing biologic mesh.
Ann Surg. 2013;257:991-6