In eine prospektiven Beobachtung an etwas über 1.000 CHE – davon etwas mehr als die Hälfte akute Fälle, wurde das Qualitätsmerkmal: critical view of safety (CVS) in nur 84% erreicht. Gallengangsverletzungen traten keine auf.
Bis auf die Bestätigung, dass in mehr als 10% aller CHE das Nichterreichen einer CVS bestätigt wird, eine doch wertlose Studie. Der Punkt ist nicht die Anzahl der akuten Fälle, von denen wir wissen, dass sie – wenn sie unmittelbar optiert werden, noch die geringste po. Morbidität zeigen, sondern die chronischen Cholezystitiden, die über Jahre mit akuten Episoden und damit verbundenen Vernarbungen im Infundibulum das Problem für Gallenwegs- und nicht selten kombiniert mit Gefäßverletzungen darstellen. An der VTT haben wir seit Jahren das obligate Abfotografieren der CVS als Qualitätssicherung eingeführt. Ohne dass nachweislich die CVS dokumentiert ist, darf nicht weiteroperiert werden und es muss in der Hierarchie nach oben eskaliert werden, indem noch erfahreneren Chirurg*innen die OP übernehmen. Trotzdem haben wir bei fast gleich vielen CHE (N=1.048 Patienten/innen; 583 Frauen und 465 Männer, ⅓ akute Cholezystitis, Letalität 0,4%, Re-Operationsrate 2,2%, Reinterventionsrate (ERCP) 2,56%) fünf = 4,8‰ Gallenwegsverletzungen gehabt. Das entspricht wohl eher der Realität. (Anibas J Outcome der Cholelithiasis mit Fokus Choledocholithiasis an der Universitätsklinik Innsbruck, Diplomarbeit 2020, Betreuerin Dr.in Eva Braunwarth).
Nassar AHM et al. Achieving the critical view of safety in the difficult laparoscopic cholecystectomy: a prospective study of predictors of failure. Surgical Endoscopy 2020