Wie bereits beim Clinical Congress des American College of Surgeons berichtet, wurde eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT, geplant waren 150 Patienten) frühzeitig bei 75 Patienten abgebrochen, weil in der geplanten Interimsanalyse Patienten in der SIL-Appendektomiegruppe über mehr Schmerzen klagten (VAS: 4,4 ± 1,6 vs 3,5 ± 1,5; p = 0,01) und in dieser Gruppe im Vergleich zur 3-Port konventionellen laparoskopischen Appendektomie der Opiatverbrauch höher war (Hydromorphon: 3,9 ± 1,9 mg vs 2,8 ± 1,7 mg; p = 0,01). Die restlichen Ergebnisse sind nicht überraschend und passen in das bisherige Bild, dass die SILS bis auf ein besseres kosmetisches Ergebnis, das aber nach einem halben bis einem Jahr nicht mehr relevant ist, keinen Vorteil sondern eher Nachteile (verlängerte OP-Zeit, höhere Kosten, höhere Narbenhernienrate, vermehrt po. Schmerzen, erhöhte Wundindektionsrate) mit sich bringt.
Wie schon oft berichtet, hat sich die UK für Chirurgie in Salzburg schon seit ein paar Jahren von SIL-Vorgehen verabschiedet und präferiert in besonderen Indikationen, wie zum Beispiel bei jungen Frauen, bei denen die Kosmetik eine Rolle spielt die MILS Technik. In Bezug auf die Appendektomie ist zu erwähnen, dass wir in der Zwischenzeit 92% aller Appendektomien (AE) laparoskopisch vornehmen. Die konventionelle AE wird fast ausschliesslich nur mehr im Rahmen von anderen größeren Operationen, wie zum Beispiel der Peritonektomie als Begleitmaßnahme vorgenommen.
Carter JT et al. A Prospective, Randomized Controlled Trial of Single-Incision Laparoscopic vs Conventional 3-Port Laparoscopic Appendectomy for Treatment of Acute Appendicitis. JACS 2014;218:950-9