Endoskopische Gallenwegsdrainage – ESGE Leitlinien

  • 10-mm Durchmesser self-expandable metal stent (SEMS) für präop. und pall. bösartige Stenosen – strong recommendation, moderate quality evidence für pall. high qual.
  • keine SEMS bei unklarer Ätiologie – strong recommendation, moderate quality
  • keine biliäre Drainage präop. bei malignen Gallenwegsstenosen, aber für Drainagen bei Cholangitis, schwerem Ikterus mit intensivem Pruritus, wenn die OP nicht zeitnah erfolgen kann und um eine Chemo druchführen zu können – strong recommendaion, moderate quality evidence)
  • umbeschichtete SEMS bei pall. Drainage des phCCC – strong recommendation, moderate quality evidence
  • Temporäre Insertion von multiplen Plastikstents oder voll beschichteten SEMS bei gutartigen Gallenwegsstrikturen – strong recommendation, moderate quality evidence.
  • Plastic stent(s) bei Gallenwegsverletzungen, die nicht mit einer Transektion der Gallenwege verbunden sind – strong recommendation, moderate quality evidence.

 

Dumonceau J-M et al. Endoscopic biliary stenting: indications, choice of stents, and results: European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Clinical Guideline – Updated October 2017. Endoscopy 2018

perkutane Cholezystostomie

119 perkutane Cholezystostomien (CHE) bei 678 Pat. bei akuter Cholezystitis. Pat. waren im Mittel 78 Jahre alt mit signifikanten Komorbiditäten:  D.m. (38%), Hochdruck (67%), Herzinsuffizienz (35%). 7 Pat. starben, 104 Pat. konnten entlassen werden und 41 erhielten eine elektive CHE und 3 mussten akut operiert werden. Kein Pat. der verbleibenden 56 ohne OP musste über einen Nachbeobachtungszeitraum von 21 Monaten operiert werden.

Die Tokyo Guidelines* empfehlen die initiale perkutane CholesysteostomieDie Studie unterstützt die Empfehlung. Allerdings ist die Fallzahl klein und hatten wirklich alle eine akute Cholezystitis? Unserer Erfahrung nach wird diese zu häufig bei Intensivpatienten diagnostiziert. Wir führen an der VTT diese Intervention perkutan, transhepatisch meist bei Intensivpatienten seit Jahren ohne signifikanten Komplikationen durch. Eine weitere Publikation beschreibt doch signifikante Komplikationen (Fehllage des Katheters, Choledocholithiasis)** Eine bislang einzige Cochrane Review aus dem 2013 fand eine fehlende Evidenzlage für eine perkutane Cholezystostomie***

Zarour S et al. Percutaneous cholecystostomy in the management of high-risk patients presenting with acute cholecystitis: Timing and outcome at a single institution. Am J Surg  2017;214:456-61 

*Dimou FM et al. Outcomes in Older Patients with Grade III Cholecystitis and Cholecystostomy Tube Placement: A Propensity Score Analysis. J Am Coll Surg 2017;224:502-11.e1

**Furtado R et al. High rate of common bile duct stones and postoperative abscess following percutaneous cholecystostomy. Ann R Coll Surg Engl  2016;98:102-6

***Gurusamy KS et al. Percutaneous cholecystostomy for high-risk surgical patients with acute calculous cholecystitis. Cochrane Database Syst Rev. 2013;(8):CD007088