Konservative Therapie der Appendizitis scheint gefährlicher zu sein als angenommen

Pressekonferenz anlässlich des CC des ACS in San Diego: Analyse von 952.443 Appendizitiden (National Inpatient Sample) zwischen 1998 und 2014. In den letzten 10 Jahren verdoppelte sich der Prozentsatz konservativer Fälle von 2,3% auf 4,9%. Der Vergleich zeigte im Zeitraum 2010 bis 2014, dass die Patienten mit konservativer Therapie signifikant häufiger starben. Die Pat. der konservativen Gruppe waren älter, hatten häufiger eine Peritonitis und waren ko-morbider (Elixhauser-van Walraven comorbidity index). Alle P<0,001.

Postoperative Mortalität in Europa

… und Österreich ist bei dieser Untersuchung nicht dabei

Die postop. Mortalität im Vereinigten Königreich wurde als Referenz hergenommen. Angeführt von Finnland haben Patienten in Island, Norwegen, Schweden, Estland, Niederlande, Zypern, Deutschland und in der Schweiz eine statistisch nicht signifikante aber günstigere Überlebenswahrscheinlichkeit, in allen anderen Länder eine schlechtere. Schlusslicht ist Polen, wobei Irland, Lettland und Rumänien gemeinsam mit  Polen signifikant  schlechtere Ergebnisse gegenüber dem UK aufweist. Österreich habe ich in dieser Aufstellung von 30 europäischen Ländern nicht gefunden. Warum?

Pearse RM, Moreno RP, Bauer, P, et al. Mortality After Surgery in Europe: A 7 Day Cohort Study Lancet. 2012;380:1059-1065