ESRD Risiko nach Lebendspende

Gute Zusammenfassung in Bezug auf ein lebenslanges ESRD-Risiko (end stage renal disease) des Spenders nach Nierenlebendspende mit kritischer Betrachtung der letzten 2 großen „matched pair“ Analysen aus Norwegen (Mjøen et al. N=1901) und US (Muzaale et al. N=96.217!).

„The reference absolute lifetime risk for ESRD in controls was in fact very small in both studies (0.06% and 0.04% in the Norwegian and US studies, respectively). Indeed, 11 times or 8 times a close-to-zero reference hazards yields only minor increases in the absolute risk: the difference between donors and controls in the average absolute risk was in fact <0.3% after 15 years in the US studies (i.e. >300 living donations need to occur to have one donor develop nephrectomy-related ESRD after 15 years)“.

Maggiore U et al. Long-term risks of kidney living donation: review and position paper by the ERA-EDTA DESCARTES working group. Nephrol Dial Transplant 2017;32:216-23 (open access)

Antibiotische Prophylaxe unmittelbar vor Hautschnitt

Eine weitere RCT an 5.580 Pat. die zeigt, dass die ABx Prophylaxe auch unmittelbar vor Hautschnitt wirkt. Es zeigten sich in dieser Schweizer Studie keine Unetrschiede in den SSI Raten zwischen den Gruppen (Median 42 oder 16 Minuten vor Hautschnitt: SSI Rate (30-Tage f-up) 4,9% vs 5,3% p=0,601).

An der VTT ist es schon seit langer Zeit Usus die ABx Prophylaxe kurz vor dem Hautschnitt zu verabreichen

Weber WP et al. Timing of surgical antimicrobial prophylaxis: a phase 3 randomised controlled trial. The Lancet Infectious Disease 2017 (ahead of print)

Kein Vorteil für Drains bei der LAR

„Pelvic sepsis“ ist einer der Majorkomplikationen nach anteriorer tiefer Rektumresektion (LAR). In einer RCT an 494 Pat. mit LAR (Anastomosenhöhe 3,5 ± 1,9cm ab ano) wurde nun nachgewiesen, das ein Drain keinen Vorteil in Bezug auf die Sepsis ausgehend vom kleinen Becken (Drain vs kein Drain: 16,1% versus 18,0% P = 0,58), chir. Komplikationsrate (18,7% vs 25,3%; P = 0,83), Rate an Reoperation (16,6% vs 21,0%; P = 0,22), stationärer Aufenthaltsdauer (12,2 vs 12,2 Tage; P = 0,99) oder Rate der Stomarückoperation (80,1% vs 77,3%; P = 0,53).

Die Daten gegen Drains im Bauchraum nach OPs verdichten sich zunehmend. Unser Prozedere möglichst keine Drains zu verwenden und wenn man aus indivisueller Entscheidung doch zu einem Drain entschließt, dann nur kurzzeitig, max. 3 Tage, scheint sich zu bewähren. Wir legen bei der LAR meistens ein Drain ins kleine Becken, möglichst lange extraperitoneal verlaufend und im linken Unterbauch ausleitend, zeihen es aber am 3. POD.

Denost Q et al. To Drain or Not to Drain Infraperitoneal Anastomosis After Rectal Excision for Cancer The GRECCAR Randomized Trial. Annals of Surgery. 2017;265:474-80