CReST Trial

Kein Unterschied (bis auf Stomarate) in der RCT (N=245, 4/2009-12/2014, 39 KH) zwischen Akut-OP oder Stenting mit nachfolgender OP bei stenosierendem linksseitigen KRK.

82,4% konnte die Obstruktion behoben werden. Bei den 89 Prozent, die in kurativer Absicht behandelt wurden, gab es keine signifikanten Unterschiede in der postoperativen 30-Tage-Mortalität (3,6 % (4 von 110) gegenüber 5,6 % (6 von 107); P = 0,48) oder der Dauer des Krankenhausaufenthalts (Median 19 (i.q.r. 11-34) gegenüber 18 (10-28) Tagen; P = 0,94) zwischen dem Stenting und der anschließenden verzögerten elektiven Operation und der Notoperation. Bei den Patienten, die sich einer potenziell kurativen Behandlung unterzogen, trat die Stomabildung seltener auf als bei denjenigen, die sich einer sofortigen Operation unterzogen (47 von 99 (47,5 Prozent) gegenüber 72 von 106 (67,9 Prozent); P = 0,003). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen in Bezug auf die perioperative Morbidität, die Inanspruchnahme der Intensivpflege, die Lebensqualität, das 3-Jahres-Rezidiv oder die Mortalität. 18 (10-28) Tagen; P = 0,94).

CReST Collaborative Group. Colorectal Endoscopic Stenting Trial (CReST) for obstructing left-sided colorectal cancer: randomized clinical trial. British Journal of Surgery. 2022 August

„Alter schützt nicht vor Leberresektion“

Bei ausgewählten Pat. höheren Alters (N ist fast 30.000; ≥65, ≥70, ≥75, ≥80) ist auch eine Leberresektion sicher durchführbar. Ergebnis einer systematischen Übersicht und Meta-Analyse, die wiederum bestätigt, dass das kalendarische Alter in der Indikationsstellung zur OP nicht ausschlaggebend ist („no ageism“). Alle Gruppen unter 5% Letalitätsrate.

Ghanie A. et al. Systematic review and meta-analysis of 90-day and 30-day mortality after liver resection in the elderly. Surgery, 2022, August

Debatte um Resektion des mKRK-Primärtumors reißt nicht ab

Auch wenn differente Ergebnisse zur Frage, ob ein Primärtumor im Stadium der inop. Lebermetastasierung noch reseziert werden muss/soll, hat sich in der Praxis vor allem bei den internistischen Onkologen ein NOM etabliert. Eine neue Meta-Analyse befeuert nun erneut die Debatte, indem gezeigt wird, dass die Resektion des Primums dann, wenn eine aggressive palliative Therapie durchgeführt wird, mit Vorteilen („reduced risk of progression after first-line CHT among patients receiving PTR [Anmerkung: primary tumor resection] (HR 0.72, CI 0.66-0.79)„) behaftet ist. „Among moderating variables, female sex and low percentage of patients with liver metastases were related with a stronger effect size of PTR on PFS, whereas a longer OS and a trend to better PFS was evident after poly-chemotherapy regimens.

Colloca GA et al. Primary tumor resection in patients with unresectable colorectal cancer with synchronous metastases could improve the activity of poly-chemotherapy: A trial-level meta-analysis. Surgical Oncology 2022;44:101820

Bislang gibt es nur 2 CRT zu diesem Thema. Beide mit großen Defiziten – lange Rekrutierung, geringe Fallzahlen, aber ohne Einfluss der PTR auf Überlebenszeiten:

Kanemitsu Y et al. J. Clin. Oncol. 39 (2021) 1098–1107, https://doi.org/10.1200/JCO.20.02447
Park EJ et al. Cancers 12 (2020) 2306 https://doi.org/10.3390/cancers12082306

Auf die Ergebnisse der SYNCHRONOUS Studie (Heidelberg) wird schon seit Rekrutierungsende 2017 gewartet.