Basierend auf eine nationales Register (National Cancer Data Base; NCDB) in den Staaten zeigt, dass das nicht-operative Management (NOM, „watch-and-wait“ approach) des teifen Rektumkarzinoms nach kombinierter Radiochemotherapie in den Jahren 1998 bsi 2010 von 2,4% auf 5% angestiegen ist. Weiße, Pat. mit privater Versicherung und in Zentren mit hohem Volumen wurde bevorzugt eine operativ Therapie als ein NOM durchgeführt. Dies kommt gut in einem Schlussatz der Arbeit zum Ausdruck, wo es heißt, „… raising concern that increased NOM use may actually represent increasing disparities in rectal cancer care rather than innovation.“ Es liegen keine Verlaufsdaten vor.
Ellis CT et al. National Trends in Nonoperative Management of Rectal Adenocarcinoma. JCO March 2016 (ahead of pub)
Es häufen sich also die Daten (neben publizierten von Habr-Gama, Smith, Maas und Paty), dass ein kleiner Anteil an Patienten nach einer kombinierten Radiochemo nicht unbedingt, oder zumindest nicht sofort operiert werden müssen, wenn ein Response mit einer blanden, verschieblichen Narbe nach Vortherapie überig bleibt. Jüngst wurde ja die Daten des OnCoRe publiziert. Die neoadjuvante Therpie bestand interessanterwiese aus 45 Gy in 25 Tagesfraktionen mit fluoropyrimidine-based chemo in Manchester, UK, von 2011 bis April 2013.
Von 259 Patienten wurden mit 31 „watch-and-wait“ approach nachbeobachtet und die Kohorte um 98 PAtienten aus einem Register erweitert. Im median follow-up von 33 Monaten (IQR 19–43) entwickelten 34% ein lokoregionäres Rezidiv, davon 88% wurden einer salvage Operation unterzogen. In einer mached-Analyse mit den operierten Fällen fand sich kein Unterschied im „3-year non-regrowth disease-free survival“ (88% (95% CI 75–94) mit „watch and wait“ vs 78% (63–87) mit Resektion) noch im „3-year overall survival“ (96% (88–98) vs 87% (77–93)). Bei der „watch and wait“ Gruppe signifikant weniger Kolostomien.
Renehan AG et al. Watch-and-wait approach versus surgical resection after chemoradiotherapy for patients with rectal cancer (the OnCoRe project): a propensity-score matched cohort analysis. Lancet Oncology December 2015
Frühere Arbeiten zu diesem Thema:
Smith JD et al. Ann Surg 2012;256:965-72
Habr-Gama A et al. J Gastrointest Surg. 2006;10:1319-28
Maas M et al. Lancet Oncol 2010;11:835-44
Paty et al. 2015 Gastrointestinal Cancers Symposium (GICS): Abstract #509