Sleeve gastrectomy vor NTx

52 morbid adipöse niereninsuffiziente Pat. (BMI of 43,0 ± 5,4 kg/m2 (range 35,8–67,7 kg/m2)) wurden vor der Palnung einer Nierentransplantation (NTx) einer laparoskopischen sleeve gastrectomy (LSG) unterzogen. Die Nachuntersuchungszeit betrug 220 ± 152 Tage (range 26–733 Tage). Der mittlere excess weight loss (%EWL) betrug 32,1 ± 17,6% (range 6,7–93,8%) und 55,8% der PAtienten erreichte das Zeil eines BMI <35 nach 92 ±92 Tagen. Zusätzlich konnte eine Reduktion von antihypertensiven Medikamenten und Insulinbedarf erreicht werden. Daher ist die LSG ein approbates Mittel prä-NTx.

Freeman CM et al. Addressing morbid obesity as a barrier to renal transplantation with laparoscopic sleeve gastrectomy. Am J Transplant. 2015;15:1360-8

Musik ist postop. vorteilhaft

Metaanalyse von 73 RCTs. Patienten die postop. Musik horchen haben weniger Angst (-0,68 (95% CI -0,95 bis -0,41)), sind zufriedener (1,09 (0,51 bis 1,68)), haben weniger Schmerzen (SMD -0,77 (-0,99 bis -0,56)) und brauchen weniger Schmerzmittel (-0,37 (-0,54 bis -0,20)). Dabei spielt die Art der Musik keine Rolle.

Hole J et al. Music as an aid for postoperative recovery in adults: a systematic review and meta-analysis. Lancet. 2015 August [Epub ahead of print]

D2 Lymphadenektomie mit Ultraschalldissektor

Metaanalyse zeigt Vorteile in Bezug auf OP-Dauer, Blutverlust und Drainvolumen, wenn gegenüber der konventionellen Methode ein Ultracision® Instrument verwendet wird.
Originalarbeit open source: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4446499/

Cheng H et al. Gastrectomy and D2 Lymphadenectomy for Gastric Cancer: A Meta-Analysis Comparing the Harmonic Scalpel to Conventional Techniques. Int J Surg Oncol. 2015;2015:397260.

Evidenz für „small bites“

Erste RCT (STITCH Studie aus den NL; NCT01132209) zum Baudeckenverschluß nach Medianlaparotomie mit fortlaufender „small“ vs. „large bites“ Technik. Ein Jahr nach Studienabschluß finden sich signifikant (P=0,01) weniger Narbenhernien in der „small bites“ Gruppe (13% vs 21% bei insgesamt 560 Patienten in Studienzentren). Weitere Zahlen für die „small“ vs „large bites“: mittlere Anzahl der Einstiche 45 ( SD 12) vs 25 (10); P<0,0001) höhere Raten an Faden- zu Wundlänge (5,0 (1.5) vs 4,3 (1,4); P<0,0001) und der Verschuß dauerte länger (14 Minuten (6) vs 10 (4); P<0,0001)

Nachdem die ersten Ergebnisse aus Schweden kamen, dass die „small bites“ Technik der bisher üblichen überlegen sein könnte, wurde immer kritisiert, dass dies nur von einer einzigen Erfahrung ausgeht. Es ist nun diese RCT erschienen und schon wird gefordert die „small bites“ Technik zum Standard zu erheben. Die European Hernia Society empfiehlt, dass „the suture length to wound length ratio to be higher than four and accomplished with small bites“ oder von Studienleiterseite wird gefordert, dass zumindest 2x pro cm gestochen wird und der Loop-Faden wegen der übergroßen Nadel nicht verwendet werden sollte. Ich habe aber so meine Kritikpunkte:

  • 560 Patnenten wurden in einem Zeitraum von 2,5 Jahren in 10 Zentren in den Niederlanden rekrutiert. Das macht 22,4 Patienten pro Zentrum pro Jahr. Das stimmt doch was nicht. 22 Patienten rekrutieren wir doch an der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie Innsbruck leicht in 2 Wochen
  • Die mittlere Wundlänge wird mit 3,4 cm angegeben. Stellt man eine Gegenrechnung auf, dann ist man schon etwas verblüfft. Wenn sich alle an die Studienvorgaben gehalten haben und 2x pro cm eingestochen haben, dann beträgt die Wundlänge bei einer mittleren Anzahl von 45 Stichen lediglich 2,25 cm. Da kann man doch nicht von einem Standard für den Bauchdeckenverschluß aller Laparotomiewunden, egal ob minimal size oder vom Xyphoid bis zur Symphyse sprechen.

Daher halte ich die Forderung die „small bites“ Technik als Standard für den Bauchdeckenverschluss aller Medianlaparotomiewunden zu erheben als verfrüht und auch nach Vorliegen dieser Studiendaten als nicht gerechtfertigt.
Zudem interessant ist, dass als Funding neben der Erasmus University, Ethicon angebeben wird.

Deerenberg EB et al. Small bites versus large bites for closure of abdominal midline incisions (STITCH): a double-blind, multicentre, randomised controlled trial. Lancet. 2015 Jul (Epub ahead of print)